(aktualisiert 05.07.2015)
SnowdonLeaks-Krise
Ein Mann im Alter von 29 Jahren beendet seine bisherige Existenz mit der Veröffentlichung der fragwürdigen Internetüberwachung durch den US-Geheimdienst NSA und den Britischen Geheimdienst GCHQ. Sein Motiv: Die Demokratie ist in Gefahr.
Sofort wird er von konservativen Amerikanern als Verräter beschimpft und wegen Spionage vor einem Geheimgericht angekagt. Ihn erwarten 30 Jahre Gefängnis. Der Jagd hat schon vor den Leaks begonnen. Zur Zeit versuchen die USA seine Auslieferung zu erreichen.
Überblick
- Chronik 2013-2015
- NSA Internetüberwachung
- GCHQ Internetüberwachung
- Rechtsgrundlagen für Internetüberwachung
- Kontrolle der Internetüberwachung
- Reaktionen in Deutschland und der EU
- Geschichte von Snowdon
- Snowdon's Vater Bemühungen
- Snowdon Gerichtsverfahren
- Konsequenzen für Internetnutzer
Chronik der SnowdonLeaks-Krise
Vorgeschichte
07.05.2004 Snowdon fängt Training bei US Army Special Forces an
28.09.2004 Snowdon wurde wegen Beinbrüchen entlassen
2005 Security Specialist an der University of Maryland (Top Secret)
Mai 2006 Global Communications Division am CIA Hauptquartier
März 2007 Netzwerk Security der CIA in Genf
2007 Snowdon bekommt Zweifel an Rechtmäßigkeit seiner Arbeit
Feb 2009 Snowdon verlässt CIA, geht für Dell zur NSA Tokyo
2011 Snowdon kehrt für Dell nach Maryland zurück
Apr 2012 Snowdon lädt als Dell-Mitarbeiter 50k-200k Dokumente runter
Jan 2013 Snowdon kehrt für Dell zur NSA nach Hawaii zurück
Jan 2013 Snowdon Kontakt zu Dokumentarfilmerin Laura Poitras auf
Feb 2013 Snowdon Kontakt zu Guardian-Journalist Glenn Greenwald
12.03.2013 US-Geheimdienschef Clapper lügt unter Eid (Auslöser)
15.03.2013 Snowdon kündigt bei Dell, wechselt zu Booz Allen Hawaii
Mitte Mai 2013 meldet sich Snowdon für mehrere Wochen krank
Juni 2013
Auf der Flucht
20.05. Snowdon reist nach Hongkong aus
05.06. Guardain-US veröffentlicht NSA Skandal
06.06. Guardian-US und Washington Post veröffentlichen PRISM-Leaks
07.06. Obama: notwendiger Kompromiss zw. Sicherheit/Privatsphäre
09.06. Snowdon war Angestellter von Booz Allen Hamilton Beratung
09.06. Snowdon gibt Guardian Video-Interview
10.06. USA fordern von Hongkong Auslieferung von Snowdon
12.06. EU fordert von USA Aufklärung über Prism
12.06. NSA-Direktor General Keith Alexander: Jusitz/Kongreß steuern
14.06. FBI stellt Strafanzeige, beantragt Haftbefehl (21.06.)
15.06. Facebook, Microsoft, Apple, Yahoo bestätigen NSA-Anfragen
20.06. Snowdon: Brit. GCHQ mit Tempora schlimmer als NSA
20.06. WikiLeaks-Unterstützer Sigurvinsson stellt Privatjet bereit
21.06. Guardian veröffentlicht GCHQ-Leaks
21.06. Guardian: Tempora speichert Inhalte 3 Tage, Metadaten 30 t.
22.06. Deutsche Justizministerin nennt GCHQ-Berrichte eine Katastrophe
22.06. Snowdon von USA w Spionage und Diebstahl angeklagt (30 J.)
22.06. Hongkong drängt auf Ausreise
22.06. Snowdon: USA haben chinesische Uni und SMS ausspioniert
23.06. Snowdon fliegt mit Aeroflot Richtung Moskau
23.06. Snowdon bleibt im Transitbereich des Scheretmetjewo Airports
23.06. Snowdon beantragt in Moskau Asyl für Ecuador
23.06. USA widerrufen Reisepass
23.06. USA warnen alle Länder davor, bei Flucht zu helfen
23.06. US-Senator Schumer (D) fordert Konsequenzen für Russland
23.06. Russland will in den Fall nicht eingreifen
24.06. Snowdon nicht im Flugzeug nach Kuba, spurlos verschwunden
24.06. Assange: Snowdon in Sicherheit und wohlauf
24.06. Tempora: Kabel TAT-14 aus Norden (Ostfriesland) überwacht
24.06. Snowdon nur zu Booz Allen, um Überwachung aufzudecken
24.06. Assange: Snowdon in Sicherheit und wohlauf
24.06. Innenministerium übergibt brit. Botschaft Fragen zu Tempora
25.06. Russland: Putin bestätigt Snowdon auf Flughagen
25.06. Greenwald: NSA-Dokumente bei Treuhändern
28.06. NSA: 26 Senatoren kritisieren geheime Patriot Act-Auslegung
29.06. NSA hat EU-Büros (Washington und UN) samt Intranet abgehört
29.06. NSA hat vor 5 Jahren Justus-Lipsius-Gebäude in Brüssel abgehört
29.06. NSA: Der Spiegel berichtet Angriffe auf EU-Büros
29.06. Snowdon: US-Vize Biden "bittet" Ecuardor um Asylverweigerung
DE, UK, DK, NL, FR, SP, IT hätten dubiose Vereinbarungen mit NSA
30.06. NSA soll Daten von EU-Ländern erhalten (Ex-Mitarbeiter Madsen)
30.06. NSA hat IT, DE, FR ausspioniert
30.06. Merkel und Hollande drohen mit Stopp von Handelsabkommen
30.06. EU-Parlamentspräsident Schulz: Wir brauchen präzisere
Informationen. Aber wenn es wahr ist, dann ist es ein gewaltiger Skandal. Das würde eine schwere Bürde für die Beziehungen zwischen EU und den USA bedeuten. Wir fordern umfassende Informationen.
Juli 2013
Gestrandet im Transit
01.07. Deutschland: Abhören unter Freunden geht gar nicht (Seifert)
01.07. Frankreich: Hollande fordert sofortigen Stop der Abhöraktionen
01.07. EU: Kommission ordnet umfassende Sicherheitsüberprüfung an
01.07. Snowdon: Putin bietet vorübergehend Asyl an, stellt Bedingung,
dass er keinen weiteren Schaden für die USA durch Veröffentlichungen anrichtet
01.07. Snowdon: Asyl in mehreren Staaten beantragt
Ecuador, Russland, Deutschland, Island, Österreich, Bolivien, Brasilien, China, Kuba, Finnland, Frankreich, Indien, Italien, Niederlande, Nicaragua, Norwegen, Polen, Spanien, Schweiz, Venezuela
03.07. Frankreich erteilt nachts Überflugverbot für Bolivien's
Präsidentenmaschine (mit Morales und Kabinettsmitgliedern an Bord) von Moskau nach Bolivien aus "technischen Gründen", bestreitet dies aber später. An Bord wird Snowdon vermutet. Maschine in Österreich zwischengelandet. Dort wird die Maschine durchsucht, ohne Snowdon anzutreffen. Der österreichische Präsident sagt, dass lediglich die Pässe aller an Bord anwesenden kontrolliert worden wären, da eine Durchsuchung unzulässig wäre. Dann wird am Mittag der Weiterflug genehmigt, nachdem auch Portugal und Spanien Überflugrechte gewähren. die OAS Oranisation Amerikanischer Staaten legt Protest ein.
06.07. Venezuela bietet Snowdon Asyl an
07.07. Snowdon: Deutschland unter einer Decke mit NSA
09.07. Lateinamerika wütend über Abhörung
11.07. Frankreich: FIDH und LDH verklagen NSA, FBI + 7 Firmen
Die französischen Menschenrechtsrganisationen International Federation for Human Rights und Human Rights League verklagten in Paris neben NSA und FBI auch die 7 Technologiefirmen Microsoft, Yahoo, Google, Paltalk, Facebook, AOL und Apple als potenzielle Komplizen.
13.07. Russland: es liegt noch kein Asylantrag vor
14.07. Greenwald: Snowdon könnte US-Regierung in schlimmsten
Alptraum stürzen, falls ihm was zustößt
23.07. Snowdon: Russischer Anwalt hält Abreise am Mittwoch denkbar
24.07. Snowdon: Ausreisepapiere doch noch nicht erhalten?
25.07. NSA: Profalla vor PKG, Deutsche Dienste rechtmäßig
25.07. NSA: Repräsentantenhaus 217:205 gegen Einschränkung
26.07. Snowdon: Vater Lon lässt Brief an Obama schreiben (Siehe unt.)
27.07. Snowdon erhält von Moskau Ausreisepapiere
31.07. Snowdon legt Beweise für XKeyscore Echtzeit-Software vor
August 2013
Leaks-Welle und Jagd auf Helfer
01.08. Snowdon erhält 6 Monate Asyl, verlässt Flughafen, taucht unter
01.08. NSA zahlt an GCHQ £100 Mio für Datenzugang:
- £22,9 in 2009
- £39,9 in 2010, darunter
- £4 für NATO-Support in Afghanistan
- £17,2 für das Mastering the Internet Project
- £15,5 für Außenstelle in Bude
- £34,7 in 2011/12
02.08. Snowdon: Diese Firmen (Decknamen) arbeiten in DE für GCHQ
- Level 3 (Little) mit Standorten in M, D, HH, B, F
- Viatel (Vitreous)
- Global Crossing (Pinnage), 2011 gekauft von Level 3
- Interroute (Streetcar)
- British Telecom (Remedy), UK
- Vodafone Cable (Gerontic), UK
- Verizon Business (Dacron), USA
02.08. NSA: Bund kündigt Kalter Krieg Vertrag mit USA und UK
03.08. NSA: Bundesanwaltschaft leitet Ermittlungen ein
08.08. Lavabit: Snowdon's Cryptomaildienst schließt w US-Druck
"My Fellow Users,
I have been forced to make a difficult decision: to become complicit in crimes against the American people or walk away from nearly ten years of hard work by shutting down Lavabit. After significant soul searching, I have decided to suspend operations. I wish that I could legally share with you the events that led to my decision. I cannot. I feel you deserve to know what’s going on--the first amendment is supposed to guarantee me the freedom to speak out in situations like this. Unfortunately, Congress has passed laws that say otherwise. As things currently stand, I cannot share my experiences over the last six weeks, even though I have twice made the appropriate requests.
What’s going to happen now? We’ve already started preparing the paperwork needed to continue to fight for the Constitution in the Fourth Circuit Court of Appeals. A favorable decision would allow me resurrect Lavabit as an American company.
This experience has taught me one very important lesson: without congressional action or a strong judicial precedent, I would _strongly_ recommend against anyone trusting their private data to a company with physical ties to the United States.
Sincerely,
Ladar Levison
Owner and Operator, Lavabit LLC
Defending the constitution is expensive! Help us by donating to the Lavabit Legal Defense Fund here."
08.08. Silent Circle: Crypto-Mailservice schließt w US-Druck
08.08. NSA: Tech Chefs bei Obama - No Comments
Apple CEO Tim Cook, Google Exec Vint Cerf, At&T, Public Knowledge Chief Exec Gigi Sohn und andere
09.08. Lavabit Gründer Ladar Levison sagt (Forbes):
"If You knew what I know about Email, You might not use it"
10.08. NSA: Deutschland ist mittleres Spionageziel sagt Snowdon-Papier
10.08. NSA feuert 90% der Sysadmins
11.08. Snowdon: Vater Lon erhält Visum für Russland (mit Anwalt)
11.08. NSA: US Cloud Firmen fürchten $35 Mrd Verlust w Kundenflucht
11.08. NSA: zapft "nur" 1,6% des Datenverkehrs ab
12.08. NSA: Obama ernennt Clapper für Review (unter Eid gelogen!)
16.08. NSA: seit 2008 illegal Amerikaner abgehört (Washington Post);
damit Verstoß gegen eigene Privacy Rules
17.08. NSA: Bund wird von NSA-Subunternehmer Booz Allen beraten
18.08. Snowdon: Greenwald-Lebenspartner Miranda 9 Std. auf der
Durchreise von Berlin nach Rio auf Flughafen Heathrow festgehalten und unter Artikel 7 des Terrorism Act 2000 verhört. Dies ist die maximal zulässige Verhaftung, wobei im Durchschnitt 97% weniger als 1 Std. und nur 1 unter 2000 für mehr als 6 Stunden festgehalten werden. In Berlin traf sich Miranda mit der US-Filmemacherin Laura Poitras, die ebenfalls mit den Snowdon-Akten arbeitet.
18.08. Snowdon: Greenwald-Lebenspartner Miranda 9 Std. auf der
Durchreise von Berlin nach Rio auf Flughafen Heathrow festgehalten und unter Artikel 7 des Terrorism Act 2000 verhört. Dies ist die maximal zulässige Verhaftung, wobei im Durchschnitt 97% weniger als 1 Std. und nur 1 unter 2000 für mehr als 6 Stunden festgehalten werden. In Berlin traf sich Miranda mit der US-Filmemacherin Laura Poitras, die ebenfalls mit den Snowdon-Akten arbeitet.
20.08. NSA: Guardian musste Notebooks und Festplatten vernichten
21.08. Miranda: InnenMin Theresa May sagt, Cameron gab Befehl
22.08. Miranda: Scotland Yard ermittelt w staatsgefährdender Dok.
23.08. NSA zahlte Internet- und Tech-Firmen Mio für Prism-Zertifikate
Google, Yahoo, Facebook, Microsoft u.a.
23.08. NSA: Yahoo bestätigt Entschädigungen für Prism-Anforderungen
25.08. NSA hackt sich seit Sommer 2012 in UN-Videokonferenzanlage
25.08. Miranda: Editoren erinnern Cameron an Pressefreiheit
Dear Prime Minister Cameron,
We know that you will agree that one of the hallmarks of free and open democracies is a vivid public debate addressing all fundamental aspects of society, including the balance and possible conflict between the legitimate security concerns of governments and the protection of privacy and the free press. We all understand both the imperative to uphold domestic security and the equally important imperative to protect our open public debate about the limits to and legal implications of these efforts.
The debate is not a sign of weakness of our democracies. It is the basis of our strength.
On this backdrop, events in Great Britain over the past week gives rise to deep concern. We may differ on where to draw the lines and strike the right balance, but we should not differ in our determination to protect an open debate about these essential questions. Also we should stand united to protect individuals engaging in such debates within the parameters of democracy and the rule of law.
The free press plays a crucial role in this regard, also in situations where information revealed by the press is most inconvenient to governments and the intelligence community. We are surprised by the recent acts by officials of your government against our colleagues at The Guardian and deeply concerned that a stout defender of democracy and free debate like The United Kingdom refers anti terror legislation in order to legalize what amounts to harassment of both the paper and individuals associated with it. Moreover, it is deeply disturbing that the police have now announced a criminal investigation. We hope this is not to be seen as a step against journalists doing journalism.
The implication of these acts may have ramifications far beyond the boarders of the UK, undermining the position of the free press throughout the world.
Mr. Prime Minister, we hope that you will soon act to rectify this and reinstall your government among the leading defenders of the free press and an open debate in accordance with the proud tradition of your country.
Denmark/Politiken: Bo Lidegaard, Exec Editor-in-Chief
Sweden/Dagens Nyheter: Peter Wolodarski, Exec Editor-in-Chief
Norway/Aftenposten: Hilde Haugsgjerd, Exec Editor-in-Chief
Finland/Helsingin Sanomat: Riikka Venäläinen Exec Editor-in-Chief
20.08. NSA: Guardian musste Notebooks und Festplatten vernichten
21.08. Miranda: InnenMin Theresa May sagt, Cameron gab Befehl
21.08. Manning zu 35 Jahren Haft verurteilt
22.08. Miranda: Scotland Yard ermittelt w staatsgefährdender Dok.
23.08. NSA zahlte Internet- und Tech-Firmen Mio für Prism-Zugang
Google, Yahoo, Facebook, Microsoft u.a.
23.08. NSA: Yahoo bestätigt Entschädigungen für Prism-Anforderungen
25.08. NSA hackt sich seit Sommer 2012 in UN-Videokonferenzanlage
25.08. Miranda: Editoren erinnern Cameron an Pressefreiheit
30.08. Miranda: Prozessauftakt
Vize-Geheimdienst-Aufseher Oliver Robbins verweist auf dringendsten Handlungsbedarf, weil zu befürchten war, dass Daten an die Öffentlichkeit gelangen könnten, die für die Nationale Sicehruheit einen schwerwiegenden Schaden anrichten könnten.
Supreme Court Richter ordnen Untersuchung durch die Metropolitan Police an, ob der Besitz der beschlagnahmten Daten ein Verbrechen unter dem Terrorism Act 2000 darstellt.
30.08. Miranda: Guardian Chef Rusbridger bestreitet Zeitnot der Reg.
20.07. Computer werden auf Anordnung vernichtet
22.07. Executives verweisen Regierung an NYT, ProPublica
14.08. Botschaft kontaktiert Jill Abrahamson, EIC von NYT
15.08. Botschaft trifft Abrahamson, seither kein Kontakt zu NYT
18.08. Miranda wird 9 Std. festgehalten, Notebook konfisziert
September 2013
24.09. Brasilien: Präsidentin Roussef greift auf UN-Generalversammlung
USA an; "Wir sind mit einer schwerwiegenden Verletzung der bürgerlichen Freiheiten und der nationalen Souveränität meines Landes konfrontiert. Ohne Demokratie gibt kein Recht auf Privatspäre"
Oktober 2013
10.10. Snowdon erhält Whistleblower Preis der "Sam Adams Associates
for Integrity in Intelligence" in Moskau von einem Ex-Funktionär der NSA
11.10. Daily Mail beschuldigt mittels Artikel über MI5 den Guardian
der Gefährdung der nationalen Sicherheit und Begünstigung des Terrorismus. Guardian reagiert mit einem Aufruf von 30 Zeitungsdirektoren aus aller Welt zum Recht der Leser auf Information
12.10. Snowdon in Video: US-Überwachung macht weniger sicher
16.10. Cameron denkt, es hat die nationale Sicherheit beeinträchtigt
16.10. Greenwald verlässt Guardian, geht zu einer neuen Journalisten-
plattform, die der eBay-Gründer Pierre Omidyar mit $250Mio fördert
18.10. EU-Parlament will Datenschutz neu regulieren
21.10. Le Monde: USA haben 10.12.2012-08.01.2013 70,3 Mio Telefon-
daten registriert.
Der französische Außenminister Fabius bestellt US-Botschafter Rivkin ein.
Obama ruft Hollande an, dass die USA begonnen hätten, die Art und Weise zu revidieren, wie Daten gesammelt werden.
25.10. NSA: Spanien bestellt US-Botschafter ein
25.10. NSA: DE, Brasilien wollen UN-Verfassung ändern
25.10. NSA: DE, FR wollen No-Spy-Abkommen mit USA noch 2013
25.10. NSA: EU-Gipfelerklärung
ERKLÄRUNG DER STAATS- UND REGIERUNGSCHEFS
Die Staats- und Regierungschefs haben die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf mögliche Fragen im Zusammenhang mit der Nachrichtengewinnung und die große Besorgnis, die diese Ereignisse unter den
europäischen Bürgern ausgelöst haben, erörtert.
Sie betonen die engen Beziehungen zwischen Europa und den USA und den Wert dieser
Partnerschaft. Sie sind davon überzeugt, dass die Partnerschaft auf Respekt und Vertrauen beruhen muss,
auch was die Arbeit und die Zusammenarbeit der Geheimdienste betrifft.
Sie heben hervor, dass die Nachrichtengewinnung ein wesentlicher Bestandteil des
Kampfes gegen den Terrorismus ist. Dies gilt für die Beziehungen zwischen den europäischen Ländern wie auch für die Beziehungen zu den USA. Ein Mangel an Vertrauen könnte die notwendige
Zusammenarbeit
auf dem Gebiet der Nachrichtengewinnung beeinträchtigen.
Die Staats- und Regierungschefs nehmen zur Kenntnis, dass Frankreich und Deutschland bilaterale Gespräche mit den USA führen wollen, um
bis zum Jahresende zu einer Verständigung über die gegenseitigen Beziehungen auf diesem Gebiet zu gelangen. Sie vermerken, dass sich andere EULänder
gerne an dieser Initiative beteiligen können.
Sie verweisen zudem auf die bestehende Arbeitsgruppe zwischen der EU und den USA zur damit zusammenhängenden Frage des Datenschutzes und rufen dazu auf, diesbezüglich rasch konstruktive Fortschritte zu erzielen.
26.10. Spiegel: Merkels Handy steht seit 2002 auf der Abhörliste
US-Botschaft in Berlin hört Regierungsviertel ab
SCS Special Collection Service (CIA/NSA) unterhält Abhörantennen
Abhöraktion auch in Frankfurt
31.10. Grünenpolitiker Ströbele reist zu Snowdon nach Moskau
04.11. Deutschland: 51 Prominente fordern Asyl für Snowdon
Chronik SnowdonLeaks-Krise 2014
23.01. Snowdon lobt grundsätzlich die Geheimdienste
26.01. Snowdon gibt Interview in der ARD
20.03. NSA Untersuchungsausschuss (UA) von Bundestag eingerichtet
09.04. NSA UA Vorsitzender Binninger tritt zurück
17.04. Snowdon wird in Putin-Interview eingeschaltet, Kritik
07.05. NSA Untersuchungsausschuss lädt Snowdon als Zeugen
12.05. Greenwald veröffentlicht Buch "Die globale Überwachung"
05.06. Bundesregierung lehnt Vernehmung von Snowdon ab
08.07. NSA UA: Snowdon lehnt auch Videovernehmung ab
01.08. Russland verlängert Aufenthaltsgenehmigung um 3 Jahre
Chronik SnowdonLeaks-Krise 2015
21.03. Greenwald: Gabriel bestätigt US-Drohung, Dienste zu stoppen
01.07. WikiLeaks: NSA-Protokoll Merkel-Telefonat 11.10.2011 Eurokrise
03.07. Der Spiegel stellt Strafanzeiger wegen NSA-Überwachung 2011
NSA Internetüberwachung
Bereits am 15. Dezember 2005 - also 7 1/2 Jahre vor den SnowdonLeaks - berichtet die New York Times, dass der damals amtierende Präsident George W. Bush erlaubte, dass Amerikaner im US-Inland überwacht werden, ohne richterliche Anordnung. Eine in 2002 unterzeichnete präsidentielle Anordnung sei Grundlage für eine seit damals 3 Jahren laufende Überwachung der internationalen Telefonanrufe und Emails, um terroristische Aktivitäten aufzuspüren. Dies sei eine wesentliche Änderung in der Überwachungspraxis der NSA, die bis dahin nur im Ausland tätig werden durfte. Bereits zu Zeiten des Vietnamkrieges wurden Kriegsgegner im Inland umfangreich abgehört. Diese Vorgehensweise führte zum Foreign Surveillance Act FISA. Eine Überwachung durfte demnach nur noch nach Search Warrants erfolgen, die durch den geheimen FISA Court bestätigt wurden.
Am 22. Juni 2013 veröffentlicht die South China Morning Post in Hongkong weitere Enthüllungen von Snowdon. Demnach sollen die USA Mobilfunkunternehmen ausspioniert haben, um fast 900 Mrd SMS mitzulesen. Ferner sei die Universität von Hongkong angegriffen worden sein, die den Internethub für Hongkong betreibt.
Am 28. Juni 2013 richten 26 Senatoren beider Parteien einen öffentlichen Brief an den Director of National Intelligence, James Clapper, und fordern eine öffentliche Antwort, auf welcher offenbar geheimen Re-Interpretation die Sektion "Business Records" des Patriot Acts beruhen, durch die US-Bürger abgehört und deren Aufenthaltsort ermittelt werden. Die breit angelegte Abhörung von einfachen US-Bürgern gehe über den Supreme Court Fall Smith vs. Maryland hinaus. Dadurch können private Daten wie persönliche Beziehungen, medizinische Familienangelegenheiten, politische und religiöse Neigungen und eine Reihe von anderen privaten, persönlichen Informationen aufdecken. Insbesondere mache die Mobiltelefonortsdaten die amerikanischen Mobiltelefonisch zu "Tracking Devices". Ferner seien die Senatoren besorgt, dass diese massenhafte Datensammlung mit anderen Kategorien von Aufnahmen verknüpft werden könnten. Diese anderen Arten von Massensammlung könnte eindeutig erheblichen Auswirkungen auf Privatsphäre und Freiheiten der Amerikaner haben. Die Senatoren fragen Clapper:
- Wie lange hat die NSA Patriot Act Behörden genutzt, um an Massensammlung von Aufnahmen von Amerikanern zu machen? War diese Sammlung schon begonnen, als die Neu-Autorisierung des Gesetzes in 2006 in Arbeit war?
- Hat die NSA USA Patriot Act Behörden benutzt, um Massensammlung von irgend einer anderen Art von Aufnahmen über Telefonaufnahmen hinaus im Zusammenhang mit Amerikanern durchzuführen?
- Hat die NSA Mobilfunklokalisierungsdaten in Massen gesammelt oder geplant zu sammeln?
- Gab es Verstöße gegen die datensammlungsgenehmigenden Court Orders oder der Vorschriften, die den Zugang zu den Aufzeichnungen regeln? Wenn ja, bitte beschreiben Sie diese Verstöße.
- Bitte identifizieren Sie spezifische Beispiele von Vorgängen, in denen nützliche Erkenntnisse gewonnen wurden durch die Auswertung der Telefonaufnahmen, die auf der Grundlage von Abschnitt 215 Massensammlungen erlangt wurden, und die sich als hilfreich erwiesen haben in der Aufdeckung von bestimmten Terrorplänen.
- Bitte identifizieren Sie spezifische Beispiele von Vorgängen, in denen nützliche Erkenntnisse gewonnen wurden durch die Auswertung der Telefonaufnahmen und ohne diese Massensammlungsbehördennicht hätten gewonnen werden können, wenn überhaupt solche Beispiele existieren sollten.
- Bitte beschreiben Sie das Anstellungsverhältnis aller Personen mit vorstellbarem Zugang zu diesen Daten, einschließlich IT-Spezialisten und führen Sie im Einzelnen auf, ob sie Bundesangestellte, Zivilisten, Militär oder Vertragspartner waren.
GCHQ Internetüberwachung
Der Britische Geheimdienst GCHQ zapft Glasfaserkabel, die von Westeuropa und Nordafrika über Britischen Boden in die USA gehen. GCHQ sei bekannt für seine Fähigkeiten, Kabel anzuzapfen und arbeite eng mit der NSA zusammen und bedient sich privater Firmen. Es gehöre einer Allianz aus fünf Staaten an: US, UK, Kanada, Australien, Neuseeland. 300 Analysten von GCHQ und 250 von NSA werten die Datenmassen aus. Insgesamt sollen 850.000 Mitarbeiter der NSA und deren private Auftragnehmern Zugang zu den Daten haben.
Das Überwachungsprogramm Tempora zeichnet für 30 Tage Telefongespräche, Emails, Facebook-Einträge und Internetzugänge auf. Die Metadaten seinen umfangreicher als bei der NSA. Tempora wurde 2008 getestet und 2010 eingeführt. 2012 hat die GCHQ täglich 600 Mio Telefongespräche erfasst und mehr als 200 Glasfaserkabel angezapft, wovon mind. 46 zur gleichen Zeit überwacht werden konnten. Jedes der Kabel transportiert 10 Gigabits pro Sekunde. Die Gesamtkapazität beträgt damit theoretisch 21 Petabytes Daten pro Tag.
Rechtsgrundlage für Internetüberwachung
USA:
4th Amendment 1789:
"Das Recht des Volkes auf Sicherheit der Person und der Wohnung, der Urkunden und des Eigentums vor willkürlicher Durchsuchung, Festnahme und Beschlagnahme darf nicht verletzt werden, und Haussuchungs- und Haftbefehle dürfen nur bei Vorliegen eines eidlich oder eidesstattlich erhärteten Rechtsgrundes ausgestellt werden und müssen die zu durchsuchende Örtlichkeit und die in Gewahrsam zu nehmenden Personen oder Gegenstände genau bezeichnen."
FISA Foreign Intelligence Surveillance Act 1978
FISC Foreign Intelligence Surveillance Court 1978
FISMA Federal Information Security Management Act 2002
Patriot Act 2001
UK:
RIPA Regulation of Investigarory Powers Act 2000
Kontrolle der Internetüberwachung
...
Reaktionen in Deutschland und der EU
Deutschland:
22.06. Merkel fordert Verhältnismäßigkeit bei der Überwachung
22.06. Jusitzministerin: Katastrophe
22.06. CDU-Fraktionsvorsitzender Kauder: UK muss informieren
29.06. Der Spiegel berichtet über Abhörung von Regierungen
01.07. Regierungssprecher Seibert: "geht unter Freunden gar nicht"
Hier die Pressemitteilung vom 01.07.2013 im Wortlaut:
Verwunderung und Befremden
Die Bundesregierung hat die neuesten Berichte zu Ausmaß und Art der Überwachung durch amerikanische Behörden mit Verwunderung und Befremden zur Kenntnis genommen. Dies hat sie am Wochenende auch gegenüber dem Weißen Haus ausgedrückt, so Regierungssprecher Steffen Seibert .
Der Regierungssprecher verwies ausdrücklich darauf, dass die Berichte nicht automatisch die Faktenlage darstellen: Es müsse daher zunächst der gesamte Sachverhalt vollständig aufgeklärt werden.
EU und USA sind "Freunde und Partner"
Seibert sagte in Berlin: "Wir sind nicht mehr im Kalten Krieg." Das Abhören von Freunden sei inakzeptabel. Der Regierungssprecher stellte eine europäische Reaktion in Aussicht, man spreche "mit einer europäischen Stimme".
Über all den aktuellen Fragen dürfe allerdings nicht vergessen werden, dass die EU und die USA"Freunde und Partner" sind, das Verhältnis sei von Vertrauen geprägt.
Datenschutz und innere Sicherheit
Die Bundesregierung nimmt Berichte zu Überwachungsprogrammen wie Prism (Planning Tool for Resource Integration, Synchronization, and Management) und Tempora weiterhin sehr ernst. Dazu, in welchem Maße britische und amerikanische Geheimdienste Daten von Deutschen erheben, steht die Bundesregierung mit den amerikanischen und britischen Partnern in Kontakt.
Die Bundesregierung fühlt sich verpflichtet, die Interessen der Bürger zu schützen. Zum einen aus Interesse an einem möglichst hohen und guten Schutz der privaten Daten. Zum anderen sollen die deutschen Bürger aber auch vor Terrorangriffen und ähnlichen Gefahren geschützt werden.
Staatliches Handeln muss sich an Gesetz und Recht halten.
"Der 'gläserne Bürger' ist mit unserem Verfassungsverständnis in diesem Lande nicht zu vereinbaren", sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich am 26. Juni in der Debatte zu den Konsequenzen für Deutschland aus der internationalen Internetüberwachung im Bundestag.
"Staatliches Handeln, das Handeln aller Behörden, auch der Sicherheitsbehörden, auch der Nachrichtendienste, muss sich streng an Gesetz und Recht halten", so Friedrich weiter. "Diese Behörden werden vom Parlament und von den Gremien, die dazu vom Parlament eingesetzt worden sind, kontrolliert."
Verhältnismäßigkeit bei der Informationsgewinnung
Der gleichzeitige Schutz vor Terrorangriffen und der Schutz der Privatsphäre stehen oft in einem Zielkonflikt zueinander. Sie müssen ausbalanciert werden. Was eine verhältnismäßige Informationsgewinnung ist und was zu viel ist, bespricht und verhandelt die Bundesregierung mit ihren amerikanischen und britischen Partnern.
Internet birgt neue Möglichkeiten und Gefahren
Die freiheitliche Grundordnung lebt davon, dass Menschen sich sicher fühlen können. Dabei darf nicht übersehen werden, dass das Internet auch den Feinden der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung neue Möglichkeiten eröffnet und Gefahren birgt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in der Diskussion um Prism gegenüber US-Präsident Barack Obama deutlich gemacht, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt sein muss.
Es mag zwar sinnvoll und erforderlich sein, Informationen im Internet abzuschöpfen, um beispielsweise einen Terroranschlag zu verhindern. Dennoch dürfen diese Daten nur dann erhoben werden, wenn die Vorteile der Datenerhebung nicht völlig außer Verhältnis zu den Nachteilen stehen.
Das heißt: Es müssen sämtliche Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden."
02.08. Deutschland hebt Überwachungsvereinbarung mit USA und UK auf
06.08. Deutschland hebt Überwachungsvereinbarung mit Frankreich auf
EU:
EU-Parlamentspräsident Schulz ist schockiert
01.07. EU Kommission ist verstört, fordert Aufklärung von den USA
Geschichte von Snowdon
Edward Snowdon, geb. 1983 in den USA, war zuletzt Mittarbeiter bei der Beratungsfirma Booz Allen Hamilton, die zu 90% Aufträge vom NSA bekommt. 2005 trat er in die CIA ein und arbeitete dort als Informationstechniker. 2009 wechselte er zu Booz Allan Hamilton und war auf Hawaii tätig. Im Januar und Februar 2013 kontaktierte er anonym Journalisten und meldete sich im Mai krank, nachdem bei ihm Epilepsie diagnostiziert wurde. Am 20. Mai 2013 floh er nach Hongkong, nachdem die CIA schon seine Spur aufgenommen hatte. zuvor hat er aber noch Daten kopiert und mitgenommen. Von Hongkong aus schickte er Informationen an Washington Post und Guardian-US. Am 06. Juni wurde veröffentlicht. Am 09. Juni gab er ein Video-Interview.
Snowdon's Vater Bemühungen
Am 11.08.2013 wird bekannt, dass Snowdon's Vater Lon Snowdon ein Visum für Russland erhalten habe und sich mit seinem Anwalt auf den Weg zu seinem Sohn machen werde. Am selben Tag wird bekannt, dass Snowdon's Vater über seinen Anwalt folgenden Brief an den US-Präsidenten geschrieben hat:
"July 26, 2013
President Barack Obama
The White House
1600 Pennsylvania Avenue, N.W.
Washington, D.C. 20500
Re: Civil Disobedience, Edward J. Snowden, and the Constitution
Dear Mr. President:
You are acutely aware that the history of liberty is a history of civil disobedience to unjust laws or practices. As Edmund Burke sermonized, “All that is necessary for the triumph of evil is that good men do nothing.”
Civil disobedience is not the first, but the last option. Henry David Thoreau wrote with profound restraint in Civil Disobedience: “If the injustice is part of the necessary friction of the machine of government, let it go, let it go: perchance it will wear smooth certainly the machine will wear out. If the injustice has a spring, or a pulley, or a rope, or a crank, exclusively for itself, then perhaps you may consider whether the remedy will not be worse than the evil; but if it is of such a nature that it requires you to be the agent of injustice to another, then, I say, break the law. Let your life be a counter friction to stop the machine.”
Thoreau’s moral philosophy found expression during the Nuremburg trials in which “following orders” was rejected as a defense. Indeed, military law requires disobedience to clearly illegal orders.
A dark chapter in America’s World War II history would not have been written if the then United States Attorney General had resigned rather than participate in racist concentration camps imprisoning 120,000 Japanese American citizens and resident aliens.
Civil disobedience to the Fugitive Slave Act and Jim Crow laws provoked the end of slavery and the modern civil rights revolution.
We submit that Edward J. Snowden’s disclosures of dragnet surveillance of Americans under § 215 of the Patriot Act, § 702 of the Foreign Intelligence Surveillance Act Amendments, or otherwise were sanctioned by Thoreau’s time-honored moral philosophy and justifications for civil disobedience. Since 2005, Mr. Snowden had been employed by the intelligence community. He found himself complicit in secret, indiscriminate spying on millions of innocent citizens contrary to the spirit if not the letter of the First and Fourth Amendments and the transparency indispensable to self-government. Members of Congress entrusted with oversight remained silent or Delphic. Mr. Snowden confronted a choice between civic duty and passivity. He may have recalled the injunction of Martin Luther King, Jr.: “He who passively accepts evil is as much involved in it as he who helps to perpetrate it.” Mr. Snowden chose duty. Your administration vindictively responded with a criminal complaint alleging violations of the Espionage Act.
From the commencement of your administration, your secrecy of the National Security Agency’s Orwellian surveillance programs had frustrated a national conversation over their legality, necessity, or morality. That secrecy (combined with congressional nonfeasance) provoked Edward’s disclosures, which sparked a national conversation which you have belatedly and cynically embraced. Legislation has been introduced in both the House of Representatives and Senate to curtail or terminate the NSA’s programs, and the American people are being educated to the public policy choices at hand. A commanding majority now voice concerns over the dragnet surveillance of Americans that Edward exposed and you concealed. It seems mystifying to us that you are prosecuting Edward for accomplishing what you have said urgently needed to be done!
The right to be left alone from government snooping–the most cherished right among civilized people—is the cornerstone of liberty. Supreme Court Justice Robert Jackson served as Chief Prosecutor at Nuremburg. He came to learn of the dynamics of the Third Reich that crushed a free society, and which have lessons for the United States today.
Writing in Brinegar v. United States, Justice Jackson elaborated:
The Fourth Amendment states: “The right of the people to be secure in their persons, houses, papers, and effects, against unreasonable searches and seizures, shall
not be violated, and no Warrants shall issue, but upon probable cause, supported by Oath or affirmation, and particularly describing
the place to be searched, and the persons or things to be seized.”
These, I protest, are not mere second-class rights but belong in the catalog of indispensable freedoms. Among deprivations of rights, none is so effective in cowing a population, crushing the spirit of the individual and putting terror in every heart. Uncontrolled search and seizure is one of the first and most effective weapons in the arsenal of every arbitrary government. And one need only briefly to have dwelt and worked among a people possessed of many admirable qualities but deprived of these rights to know that the human personality deteriorates and dignity and self-reliance disappear where homes, persons and possessions are subject at any hour to unheralded search and seizure by the police.
We thus find your administration’s zeal to punish Mr. Snowden’s discharge of civic duty to protect democratic processes and to safeguard liberty to be unconscionable and indefensible.
We are also appalled at your administration’s scorn for due process, the rule of law, fairness, and the presumption of innocence as regards Edward.
On June 27, 2013, Mr. Fein wrote a letter to the Attorney General stating that Edward’s father was substantially convinced that he would return to the United States to confront the charges that have been lodged against him if three cornerstones of due process were guaranteed. The letter was not an ultimatum, but an invitation to discuss fair trial imperatives. The Attorney General has sneered at the overture with studied silence.
We thus suspect your administration wishes to avoid a trial because of constitutional doubts about application of the Espionage Act in these circumstances, and obligations to disclose to the public potentially embarrassing classified information under the Classified Information Procedures Act.
Your decision to force down a civilian airliner carrying Bolivian President Eva Morales in hopes of kidnapping Edward also does not inspire confidence that you are committed to providing him a fair trial. Neither does your refusal to remind the American people and prominent Democrats and Republicans in the House and Senate like House Speaker John Boehner, Congresswoman Nancy Pelosi, Congresswoman Michele Bachmann,and Senator Dianne Feinstein that Edward enjoys a presumption of innocence. He should not be convicted before trial. Yet Speaker Boehner has denounced Edward as a “traitor.”
Ms. Pelosi has pontificated that Edward “did violate the law in terms of releasing those documents.” Ms. Bachmann has pronounced that, “This was not the act of a patriot; this was an act of a traitor.” And Ms. Feinstein has decreed that Edward was guilty of “treason,” which is defined in Article III of the Constitution as “levying war” against the United States, “or in adhering to their enemies, giving them aid and comfort.”
You have let those quadruple affronts to due process pass unrebuked, while you have disparaged Edward as a “hacker” to cast aspersion on his motivations and talents. Have you forgotten the Supreme Court’s gospel in Berger v. United States that the interests of the government “in a criminal prosecution is not that it shall win a case, but that justice shall be done?”
We also find reprehensible your administration’s Espionage Act prosecution of Edward for disclosures indistinguishable from those which routinely find their way into the public domain via your high level appointees for partisan political advantage. Classified details of your predator drone protocols, for instance, were shared with the New York Times with impunity to bolster your national security credentials. Justice Jackson observed in Railway Express Agency, Inc. v. New York: “The framers of the Constitution knew, and we should not forget today, that there is no more effective practical guaranty against arbitrary and unreasonable government than to require that the principles of law which officials would impose upon a minority must be imposed generally.”
In light of the circumstances amplified above, we urge you to order the Attorney General to move to dismiss the outstanding criminal complaint against Edward, and to support legislation to remedy the NSA surveillance abuses he revealed. Such presidential directives would mark your finest constitutional and moral hour.
Sincerely,
Bruce Fein
Counsel for Lon Snowden
Lon Snowden
Snowdon Gerichtsverfahren
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